WAGNER Marlies

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Email: r.med.wagner@gmx.net
9063 Maria Saal, Rogatschnigstr.31

Tel.: 0676-7658426


Wagner versteht es in ihren abstrakten Bildern den Hintergrund so zu gestalten, dass er sich in die Gesamtkomposition nicht nur integriert, sondern bemüht ist sein Versprechen einzulösen, neue Räume zu erschließen, ja den Raum im buchstäblichen Sinn überhaupt erst entstehen lässt. Gegenüber dem verzweifelten Bemühen, Dreidimensionalität zu simulieren und dadurch  trotzdem keine Tiefe erfahren zu lassen, entstehen die Bilder Marlies Wagners aus der dynamischen Räumlichkeit der Farbe.

Die Bildelemente werden nicht nur als Wahrnehmungsreiz dargeboten, sondern lassen den Betrachter die Bildfläche erfühlen, regen das Auge immer neu dazu an, das Bild abzutasten und dem Gestaltungsakt, dem Werden des Bildes nachzuspüren.

In dieser inter-aktiven Weise, in der das Auge das Bild erfährt, kann auch der Malprozess der Künstlerin verstanden werden. Ihre Bilder sind keine Umsetzungen oder Projektionen schon zuvor definierter Ideen; vielmehr handelt es sich um den Versuch einer wirklich prozessualen Malerei, die aus der Farbe die Form entwickelt, aus den Farbschichten und –bahnen Zug um Zug ein Bild ausbaut, bis es zu einer überzeugenden und kraftvollen Bildordnung kommt. Dieser Vorgang erschafft eine Räumlichkeit, die sich nicht nur auf die äußere Wirklichkeit des Bildes bezieht, seinen erfahrbaren physikalischen Raum, sondern auch auf den dem Bild eigenen Ereignisraum.

Dies geschieht in einem sinnlichen Aneignungsverfahren, ganz autonom aus dem Bild heraus. Der Arbeitsprozess ist in hohem Maße in sich reflektiert, weil er immer wieder auf sich selbst Bezug nehmen muss.

Marlies Wagners Bilder sind das Ergebnis eines über mehr oder weniger langen Dialogs zwischen der auf die Leinwand aufgetragenen Materialität und der Imagination, die die entstandenen Räume und Gestalten aufgreift und weiter treibt.

So sind ihre Bilder Seinszustände eines nicht abgrenzbaren Raumes, der ein Davor und Danach impliziert und eine endgültige, letzte Wahrheit verweigert.

Institut für Kunst & Philosophie (Luka Anticevic)